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Drei Kitze vor dem Mähtod gerettet.

Jetzt rauschen die Aufträge herein. So ging die Saison für uns heute, 9. Mai 2022, um 5 Uhr, richtig los. Neun Flächen, 45 Hektar, zwei Piloten, und drei Teams á zwei Leute für die Wiesen.
Eisig war es, der Autocomputer warnte vor Glatteis und auf der Wiese glitzerte das gefrorene Eis. Letzteres sollte tatsächlich auch für uns eine Herausforderung werden: Beim Verblenden der Körbe konnten wir kaum das gefrorene Gras abreißen. Denn gleich auf der ersten Fläche, so gegen 5.30 Uhr, wurden wir fündig: Zwei Kitze, etwas 15 Meter voneinander entfernt, gleichgroß, vermutlich Zwillinge. Während das eine sich wie im Bilderbuch drückte, rechte das andere interessiert den Träger und wackelte mit den Lauschern (Ohren). Vielleicht hatte es ja Hunger und hoffte auf die Mutter?
Der Landwirt ist ein echter Tierfreund und begann schon vor 9 Uhr mit der Mahd, so dass die Kitze gegen 10.30 Uhr befreit werden konnten. Fein säuberlich wurden sie mit Mahdgut abgedeckt, denn die Luftwaffen, in diesem Fall Milane, zogen über den frisch gemähten Flächen ihre Kreise. Beide Kitzen hatten sich während ihres Aufenthaltes unter den Körben bewegt. Sie lagen beide andersherum, als bei der Rettung vorgefunden.
Zwei Wiesen weiter saß ebenfalls ein so junge Kitz. Dort konzentrierten sich die Fressfeinde aus der Luft tatsächlich auf die stehen gelassene Grasinsel!
Ab in den nächsten Ort, wurden wir wirklich vor eine große Herausforderung gestellt: Ein Bautrupp versperrte uns die Zuwegung. Und damit nicht nur uns, sondern auch dem Landwirt. Nach kurzer Lagebesprechung fuhren wir weiter, um die restlichen Hektar abzufliegen. Von Anfang an hatten wir mit vom Vortrag erwärmten Sandflächen und Maulwurfshaufen zu kämpfen, was höher steigende Sonne und Temperaturen schnell weiter vorantrieben. Kurz nach 9 Uhr waren wir fertig und es wäre vermutlich auch sinnlos gewesen. Außer, man betrachtet die Kitzrettung sportlich und läuft jede erwärmte Fläche an.
Jetzt sind wir gespannt, was sich nach Mahd und wenden an und in den Grasinseln tut.
Morgen geht es schon um 4.30 Uhr auf die Wiesen: 57 Hektar, verteilt auf acht Flächen, sind zu wuppen. Good luck! Das wünschen wir auch den anderen Kitzrettern, die morgen „Dienst schieben“.