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Abenteuer Rehkitzrettung

In einer halben Stunde sollten wir losfahren, um Rehkitze freizulassen, teilte uns ein Landwirt mit und war damit voll im Zeitlimit von 6 Stunden.

Wir staunten nicht schlecht, als wir uns der Fläche näherten: Von weitem schon eine schwarze Rauchwolke, von nahem dann ein brennender Schlepper auf der frisch gemähten Wiese zwischen den geretteten Kitzen, die unter ihren Körben in den Grasinseln warteten. Kitz Nummer 100, dass wir in dieser Saison auf der Fläche gefangen haben, hätten wir gerne anders gefeiert!

Jetzt mussten wir erstmal warten und damit auch die Kitze: Auf die Feuerwehr, bis der Brand gelöscht war, bis die Wehr wieder weg war.

Und das bei, ausnahmsweise mal, Sommerwetter! Also: Zunehmende Temperatur unter den Körben. Grasabdeckung hin oder her.

Eins der Kitze rief beständig nach seiner Mutter. Sie sei die ganze Zeit in unmittelbarer Nähe gewesen. Und auch während unserer Anwesenheit checkte sie beunruhigt die Insel, zog immer wieder zum Korb. Weitere Ricken hätten sich ebenfalls im Mahdzeitraum eingefunden, erfuhren wir noch.’

Gehofft hatten wir auf eine ruhige Freilassung der 9 festgesetzten Kitze und ein wenig auf die Lauer legen. Denn die Wahrscheinlichkeit auf dieser Wiese, eine Wildruhezone, mal ein Zusammenfinden von Ricke und Kitze zu fotografieren oder filmen schien uns groß.

Zwei der Kitze wurden sofort flüchtig, nachdem die Körbe weg waren. Verständlich. Der Rest blieb erstmal ruhig in seinen Grasinseln sitzen.

Während der Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde gemeinsam mit Feuerwehrleuten und dem Landwirt den Brandplatz begutachtete, löste sich ein brauner Fleck aus der Insel vor dem ausgebrannten Schlepper. Ein Kitz machte sich auf dem Weg. In aller Ruhe spazierte es über die Fläche, fand das Umfeld aber wohl doch befremdlich, sprang ab und zog wieder in die sichere Grasinsel. (bd)