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Eisig ist es um 4.30 Uhr,

als es zum Treffpunkt geht. Und neblig. Wahnsinnig neblig.

Acht Flächen mit 29 Hektar stehen an, vorwiegend Grünroggen. Neben 4 Grad und Nebel erwartet uns viel Tau am heutigen Tag und damit viel Nässe. Der Grünroggen ist zum Teil fast brusthoch und gleich nach der ersten Fläche ist ein Teil der Klamotten nass und klamm. Einen Schlag später sind sogar die guten Kevlar-Beinlinge durch und die Kleidung klebt klatschnass auf der Haut.

Die ersten sieben Flächen bleiben erfolglos. Viele Betten, keine Kitze.

Auf Schlag acht, ein Gras-Klee-Gemenge, 15 Hektar groß, erwartet uns gleich am Feldrand eine schwarze Ricke, die auch nicht so recht weg will. Erst nachdem die ganze Autokolonne zum Halten kommt, springt sie ins nahe Wäldchen ab. Dort, wo sie stand, werden wir fündig: Drillinge! Das hatten wir auch noch nicht. Frisch gesetzt! Eins davon allerdings tot. Was vermutlich eher keine Seltenheit ist.

Cirka 200 Meter weiter wartet der nächste Einsatz. Doch das Kitz ist flinker als der Fänger und verschwindet ebenfalls im Wäldchen. Der Suchtrupp steckt einen Litzenpfahl in das Bett, damit der Landwirt weiß, wo das Kitz saß. Meist kehren die mobileren Jungtiere unmittelbar nach der ersten Unruhe zurück und geraten so leicht ins Mähwerk.

Ganz am Ende der Fläche meldet das Pilotenteam einen weiteren Fund. Erst drückt es sich, beim Zufassen ist das Kitz dann aber erstaunlich flink und entwischt beinahe. Im letzten Moment, mit einem halben Hechtsprung, gelingt es, das Kitz zu binden, das sofort zu klagen anfängt. Was den Fängern aber nicht den Piloten verborgen bleibt: Sofort erscheint die (vermeintliche) Ricke, die allerdings abspringt. Das Kitz wird gesichert, um nicht in die Mähwerke zu geraten. Jetzt heißt es warten, dass der Landwirt die von ihm angegebenen Zeiten einhält, damit vor allem die Zwillinge möglichst schnell wieder von der Ricke abgeholt werden. (bd)